Das 3. Chakra, das Individuations-Chakra oder der Solarplexus

 

Dem eigenen Selbst treu zu sein, das Leben des Selbst zu leben und auszudrücken, was innerlich wahr ist, ist der Weg, äußerlich werden zu lassen, was in Wirklichkeit geglaubt wird.

 

nach B. Spalding

 

Funktion und Dysfunktion der Chakren

Das 1. Chakra ist die Basis des menschlichen Energiesystems,

das 2. Chakra ist die Zentrale für jeden Austausch mit äußeren Energien

 

dazu:

 

Das 3. Chakra, der Solarplexus ist das Zentrum des Sonnengeflechts im sympathischen vegetativen Nervensystem. Äußere Sonnenenergie trifft hier auf innereigene Lichtkraft, vereinigt sich mit ihr und erglüht als nährendes heilsames Licht. Ihre gemeinsame Kraft dringt in alle Zellen, die zu vibrieren, zu schwingen beginnen und die Basis schaffen für eine Individuation, das ist nach dem Duden ein 'psychologischer Reifungs-, Wandlungs- und Differenzierungs-Prozess des Selbst'.

 

Das Individuations-Chakra hat seinen Sitz drei fingerbreit oberhalb des Bauchnabels. Es ist zuständig als Steuerungszentrale für alle Funktionen des Drüsensystems und der Stoffwechselvorgänge.

Im Drüsensystem werden alchemisch veredelnde Kräfte aktiviert, die auf Wandlungen im Glaubenssystem reagieren. Die Zirbeldrüse am Zenit der menschlichen Gestalt transformiert spirituelle Energien; die Hypophyse in der Mitte des Gehirns gibt rhythmisch Impulse für Änderungen der Qualität von Zellen; die Schilddrüse an der Kehle aktiviert den Selbstbeobachter und damit tiefere Erkenntnisse über sich selbst; die Thymusdrüse regt psychosomatisches Wachstum an; die Bauchspeicheldrüse ist das lebendige Kraftwerk für jegliche Wärmeenergie und sorgt für des Lebens Süße; die Nebennieren erwirken Ausgleich und Ruhe emotionaler Bewegungen; die Keimdrüsen ermöglichen die Regeneration.

Dieser Wandel wird chemisch umgesetzt durch Stoffwechselorgane, die Unbrauchbares wie abgelagerten emotionalen und stofflichen Müll lösen, reinigen, befreien und entsorgen. Die Aussonderungsprozesse haben seelisch gesundende Rückwirkungen. Der Mundraum lässt innere Bilder, die Speiseröhre Gefühle, Farben und Formen und der Magen Empfindungen der Verbundenheit aufkeimen. Die Leber bittet ihre Ernährungswünsche zu erfüllen und die Galle entgiftet. Der Dünndarm ist das 'Hirn' des vegetativen Nervensystems, das bei Wohlbefinden Glücksgefühle und Seligkeit sendet. Der Dickdarm bewältigt Prozesse der Vergebung und der After sowie alle Körperöffnungen befreien durch Ausscheidungen.

 

 

Jeder Mensch verfügt über weibliche wie männliche Kräfte.

Der stille Wandel, Duale Einheit, S. 223 ff

Weibliche Wahrheiten basieren auf dem persönlichen Glaubenssystem und männliche auf logischem Verstehen von Zusammenhängen. Unbewusste Auseinandersetzungen dieser inneren polaren Kräfte offenbaren sich im äußeren Geschlechterkampf, der sich durch Bewusstseinswandel befrieden ließe.

 

Im Individuations-Chakra vereinigen sich männliche und weibliche Energien. Es ist das persönliche Machtzentrum, dessen Schwerkraft im Inneren liegt und dem Menschen die unabhängige Aufrechte verleiht. Während das 1. Chakra auch in Pflanzen und das 2. Chakra auch in Tieren Lebensweisen bestimmt, beginnt im 3. Chakra die Bewusstwerdung als menschliches Ich.

 

Ab der Pubertät vereinen sich im Jugendlichen die weiblichen Glaubens- und die männlichen Verstandeskräfte. Das bildet die Grundlage für sein Bewusstsein eines einzigartigen Selbst. Er will sich in seiner möglichen autonomen Persönlichkeit erkennen nach dem Motto von

Heidi Weber: 'Du vermagst Großes: Du kannst die ganze Menschheit, den ganzen Kosmos, in einem einzigen Menschen entdecken ... und wenn Du selbst dieser eine bist'.

Bisher vom Gruppenbewusstsein aufgenommene Regeln, Rhythmen und Glaubensrichtungen werden von Jugendlichen in Frage gestellt und danach geforscht, was dem Ureigenen entspricht. Laufend muss er sich jetzt selbst entscheiden zwischen allen äußeren und inneren Für und Wider, was das Ich-Bewusstsein heranreifen lässt. Dafür ziehen ihn vorbildhafte Ideale in der Welt an und begeistern ihn. Sie werden als Orientierungshilfe genutzt.

Bei dieser Bewusstseinsentwicklung erwirbt er Selbstvertrauen und Selbstachtung und entwickelt Fähigkeiten Situationen zu reflektieren und selbstdiszipliniert zu handeln.

Er sucht sein eigenes aktives und reaktives Verhalten zu verstehen und Ursachen und Folgen zu erproben. Dafür braucht er einen Freundeskreis unter 'Gleichen', mit denen er sich authentisch auseinandersetzen kann. Dabei lernt er anderen gegenüber Verantwortung zu übernehmen und Lust und Laune einem Pflichtgefühl zu opfern.

Das erweitert über das eigene Umfeld hinaus sein Interesse an der Welt und ihre Zusammenhänge. Er öffnet sich für symbolische Einsichten in übergeordnete Kräfte, die Bewusstsein für Analogien von 'außen wie innen' und von 'oben wie unten' wachsen lassen.

Der Stille Wandel, Wahrheiten, S. 149 ff und Individuelle Reifung, S. 256 f

 

Die positiven Kräfte dieses Individuations-Chakras ermächtigen den Menschen Emotionen zu bändigen und in gewünschte Bahnen zu lenken. Sie befähigen, sich mit Vertrauen und Kraft in der Welt auszudrücken und sich von Hindernissen oder Feindseligkeiten nicht abschrecken zu lassen. Sie befähigen mit Macht und Kontrolle über sich selbst zum Wohle anderer zu handeln. Sie lockern seine Bindungen an kollektives Bewusstsein und lässt ihn selbstbestimmt Regeln und Rhythmen suchen, wie er leben und sich in die Gemeinschaft einfügen will.

 

Bei Stauungen des Energiestroms des Solarplexus bläht sich das Ich-Bewusstsein, was zu egozentrischem Verhalten verführt.

Störungen zeigen sich durch Ängste vor Zurückweisung, Kritik, Verrat, zum Narren gemacht zu werden und an der Verantwortung zu scheitern. Sie bergen Sorgen bezüglich der körperlichen Erscheinung und dass eigene Geheimnisse entdeckt werden.

Sie verletzen die eigene Wertschätzung und verunsichern das Selbstvertrauen. Das ruft den Zweifel auf und schränkt Durchsetzungskraft ein. Das verleitet sich selbst untreu zu werden, Meinungen anderer zu übernehmen und macht korrumpierbar und manipulierbar.

Anhaltende Störungen kränken und lösen Opfermentalität, Scham- und Schuldgefühle, Trauer, Depressionen, Appetitlosigkeit und auch schlechte Laune aus. Stolz, Hochmut und Überheblichkeit kann zur Ersatz-Schutzhaltung werden. Auf körperlicher Ebene manifestiert erscheint das in Erkrankungen im oberen Bauchraum wie mittlere Wirbelsäule, Magen, Milz, Bauspeicheldrüse, Leber, Galle, Nebennieren, Zwerchfell oder oberen Darmabschnitt.

Bei dysfunktionalen Energieströmen übernehmen Angst, Furcht und Mangelbewusstsein (innerer Dialog) Lebensinhalte und -führung. Persönliche Macht und damit Seelenteile werden abgegeben an scheinbare Übermächte. Gefühle von Ohnmacht sind die Folge.

 

 

Die spirituelle Kraft des Individuations-Chakras schenkt das Gefühl und das Wissen 'Ich bin, wie ich bin', ein geliebter Teil des Universums. Sie begründet die Fähigkeit, würdige und ehre dich selbst und bewahre die Treue zu deiner einzigartigen Seinsbestimmung!

Die Energien in diesem Chakra haben nur das Ziel, im Selbstverständnis zu reifen und eine Individualität zu schaffen, die sich vom Stammesbewusstsein löst und sich mit Glaubenssicherheit der spirituellen Zugehörigkeit anvertraut.

Das vermenschlicht soziale Beziehungen, denn nach spirituellen Prinzipien kehrt sich Geben und Nehmen um in: was man für andere tut, ist für sich selbst getan, und was man für seine eigene Individuation tut, tut man für andere.

Sich selbst zu lieben erhöht auf dieser Entwicklungsebene nicht nur die Selbstachtung, die Selbstsicherheit, die Selbstwertschätzung und die Unanfechtbarkeit der eigenen Würde, sondern befähigt 'den Nächsten zu lieben wie sich selbst'.

 

 

maria goras

 

 

 

 

 

 

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